Ihre Ankunft in Deutschland ist nicht gerade ein herzliches Willkommen: Asylbewerber in Brandenburg werden zunächst in das Erstanmeldezentrum in Eisenhüttenstadt gebracht. Eine unwirkliche Ort am Rande des Nirgendwo. Hier ist, wo sie durch die entscheidenden Schritte des Asylverfahrens in den nächsten drei Monaten gehen werden. Ihr Leben ist mit Langeweile und Unsicherheit gefüllt – aber dennoch haben sie einen Alltag, ein vages Gefühl von Zuhause auf Zeit.
Der Film begleitet vier Asylbewerber auf ihrem Weg durch die behördlichen Verfahren: ein seltener Einblick in die Black Box des Asylrechts. Ihre Hoffnungen auf einen Neuanfang in Deutschland stehen in scharfem Kontrast zu der Realität des bürokratischen Entscheidungsprozess .
Der Film lief auf dem Max Ophüls Festival in Saarbrücken.
Nazlije aus Serbien träumt davon, Lehrerin zu werden. Ehsanullah versucht, Geld zu verdienen, um die Schulden von seiner Flucht aus Afghanistan zu begleichen. Der Dokumentarfilm „Neuland“ begleitet junge Migranten während der zweijährigen Schulzeit in einer Integrationsklasse in Basel. Alle in Christian Zinggs Klasse hoffen, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen und in der Schweiz ihre Träume leben zu können. Der Lehrer macht ihnen keine Illusionen darüber, dass es schwierig ist, in einem fremden Land mit einer fremden Sprache und Kultur einen beruflichen Einstieg zu finden. Gleichwohl wird Herr Zingg nicht müde, den Glauben seiner Schülerinnen und Schüler an eine bessere Zukunft zu stärken.
Anna Thommens auf zahlreichen Festivals ausgezeichneter Dokumentarfilm öffnet den Blick in eine Welt, die man so kaum kennt. „Es ist ein Film, der Hoffnung macht, der Mut gibt und der nicht nur die Schicksale der jungen Flüchtlinge im Fokus hat, sondern sensibilisiert für das Thema Integration in Europa, das über alle Grenzen hinweg zu einem zentralen gesellschaftlichen Thema geworden ist.“(Jury Preis der SOS-Kinderdörfer, DOK.fest München 2014)
CH 2013, Regie: Anna Thommen, 96 Min., OmU
Sprachen: Schweizerdeutsch, Deutsch, Farsi
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch: 93 Min.
Do. 21.4. / 20:00 * mit Diskussion
Ein palästinensischer Dichter und ein italienischer Journalist treffen in Mailand auf fünf Flüchtlinge, die kurz zuvor auf Lampedusa europäischen Boden betreten hatten. Sie beschließen, der Gruppe bei ihrer Weiterreise nach Schweden auf kreative Art und Weise zu helfen und geben sich kurzerhand als Hochzeitsgesellschaft aus. Eine palästinensische Freundin ist bereit, sich als Braut zu verkleiden, und rund ein Dutzend italienischer und syrischer Freunde treten als Hochzeitsgäste die Reise an. Was klingt wie ein Spielfilm, ist ein Dokumentarfilm und gleichzeitig eine politische Aktion. Im November 2013 schafft die Gruppe in vier Tagen 3000 Kilometer quer durch Europa. Dabei werden die Geschichten und Hoffnungen der flüchtenden Syrer und Palästinenser und die ihrer engagierten Helfer sichtbar und ein Europa, das sich transnational, unterstützend und mutig für Menschen auf der Flucht einsetzt.
Io sto con las sposa, Italien 2014, Regie: Antonio Augugliaro, Gabriele Del Grande, Khaled Soliman Al Nassiry, italienisch/arabisch/englisch m. deutschem UT, 89 Min.